Sonntag, 8. Juli, 9.15 Uhr vor dem Hauptbahnhof Linz: eine Gruppe Medizinstudenten aus Wien, Graz und Innsbruck findet sich zusammen. Nur die wenigsten kennen sich schon im Vorhinein, aber das Eis ist schnell gebrochen - immerhin verbindet uns alle dasselbe Ziel: Die Teilnahme am Victim Assistance Pilot Project Zambia der IPPNW Österreich in Lusaka, Sambia.
Nachdem alle Fahrgemeinschaften mit Hilfe von Navi, Smartphone, Hinweisschildern oder der freundlichen Hilfe von Anreinern zum Ziel in Buchholz, Neußerling gefunden haben, werden wir erst mal mit Kaffee versorgt. Nach einem Kennenlernspiel haben wir uns Namen und Gesichter endgültig eingeprägt und das eigentliche Programm kann losgehen. Wir bekommen von Dr. Michael Schober wichtige Hintergrundinformationen über die geplante Studie und vorhandene Datenlage. Fazit: Traumen als Folge von Gewalt machen einen stattlichen Teil der Morbidität und Mortalität in low-income-countries aus. Studien zur Verbesserung des Outcomes von Gewaltopfern gibt es jedoch kaum. Im nächsten Teil stellt uns Dr. Stephanie Hametner mehr Details zur konkreten Durchführung der Studie vor: Ziel, Design, Fragebögen, Zielgruppe, die Erhebung und Speicherung der Daten und natürlich die Aufgaben, die wir Studenten vor Ort erfüllen sollen. Im nächsten Schritt wollen wir das eben Gelernte gleich in die Tat umsetzen und üben die Gespräche und das Ausfüllen der Fragebögen an Hand von Fallbeispielen und diskutieren aufgetretene Probleme und Fragen. Bald wird klar, dass uns viele Herausforderungen erwarten werden, wie etwa die Sprachbarriere und die Sensibilität des Themas Gewalt, vor allem Gewalt in der Familie, an sich. Umso mehr interessieren wir uns für die praktischen Beispiele und versuchen so viel wie möglich an diesem Übungstag herauszuarbeiten und uns Lösungsstrategien zu überlegen. Nach einem köstlichen Mittagessen und einer entspannten Kaffepausen setzen wir uns abschließend nocheinmal zusammen und diskutieren praktische Fragen zu den Themen Impfungen, Flug, Malariaprophylaxe, Wohnen und Ansprechpartner vor Ort. Langsam machen wir uns auf den Heimweg, voller neuer Eindrücke und neuer Vorstellungen über das, was uns in Zambia erwartet. Wir können trotz des gelungenen Vorbereitungstages und einer Menge an nützlichen Informationen wohl alle noch nicht einschätzen, wie wir die Zeit in Lusaka erleben werden. Eines ist allerdings klar: Es wird für jeden Einzelnen von uns eine sehr intensive, lehrreiche und einzigartige Zeit werden. Nun heißt es nur mehr mit Spannung auf den Abflug warten... An dieser Stelle ein großes Dankeschön an Dr. Michael Schober und Dr. Stephanie Hametner und allen anderen Beteiligten, die uns die Teilnahme an diesem Projekt ermöglichen! |